Endlageneinstellung bei Rollladensteuerungen
Die Endlageneinstellung ist ein fundamentaler Aspekt der Funktionsweise elektrisch betriebener Rollläden.
Sie bezeichnet die präzise Festlegung des oberen und unteren Anschlagpunktes, bis zu denen der Rollladenpanzer fahren darf.
Diese Endlagen definieren den maximalen Fahrbereich, auch Hubweg genannt. Die obere Endlage stoppt den Rollladen im vollständig geöffneten Zustand, die untere im vollständig geschlossenen.

Bedeutung der Endlageneinstellung
Eine korrekte Endlageneinstellung ist aus mehreren Gründen unerlässlich:
- Schutz: Sie verhindert, dass der Motor den Rollladen über seine mechanischen Grenzen hinaus bewegt. Das schützt sowohl den Motor als auch den Rollladenpanzer vor Beschädigung durch Überlastung oder Anstoßen.
- Sicherheit: Sie verhindert, dass der Rollladen zu weit in den Kasten einfährt oder unkontrolliert gegen Hindernisse fährt, was zu gefährlichen Situationen oder Materialschäden führen kann.
- Präzision: Für eine genaue Steuerung, insbesondere im Smart Home mit Funktionen wie prozentualem Öffnen oder Schließen, ist es notwendig, dass der gesamte Fahrweg zwischen den Endlagen klar definiert ist und der Motor dort zuverlässig stoppt.
- Zuverlässigkeit: Im automatisierten Betrieb gewährleistet die korrekte Endlageneinstellung, dass der Rollladen immer die gewünschte Position erreicht und keine Fehlfunktionen auftreten.
Arten von Endlagenschaltern und Einstellung
Die Einstellung der Endlagen hängt vom Motortyp ab:
- Motoren mit mechanischen Endschaltern: Diese Motoren verfügen über physische Schalter im Motorkopf, die über ein Getriebe mit der Motorwelle verbunden sind. Wenn der Rollladen die eingestellte Position erreicht, betätigt ein mechanischer Nocken den Schalter, der die Stromzufuhr zum Motor unterbricht.
- Einstellung: Erfolgt manuell über Einstellschrauben am Motorkopf. Durch Drehen dieser Schrauben wird der Schaltpunkt verschoben. Der Prozess erfordert oft wiederholtes Einstellen und Testen beider Endlagen, bis der Rollladen exakt an den gewünschten Punkten stoppt.
- Motoren mit elektronischen Endschaltern: Modernere Motoren nutzen Elektronik, um die Endlagen zu bestimmen. Dies geschieht oft durch Zählen der Motorumdrehungen oder durch Messen des Stromverbrauchs/Drehmoments.
- Einstellung: Erfolgt meist über einen „Lernmodus“. Das genaue Verfahren variiert stark nach Hersteller, beinhaltet aber typischerweise eine Sequenz zur Aktivierung des Modus, bei der der Motor den Fahrweg automatisch erfasst oder der Benutzer die Endlagen über eine Steuerung anfährt und bestätigt. Elektronische Motoren bieten oft auch Funktionen wie Hinderniserkennung.
Die moderne Steuerung der Rollläden mit Homematic IP
Im Kontext von Smart Home Systemen wie Homematic IP spielt die korrekte Endlageneinstellung des Rollladenmotors eine entscheidende Rolle, auch wenn Homematic IP die Endlagen nicht direkt einstellt.
Homematic IP bietet verschiedene Aktoren zur Steuerung von Rollläden (z. B. den Rollladenaktor für Markenschalter HmIP-BROLL , den Unterputzaktor HmIP-FROLL, oder Hutschienenaktoren wie den HmIP-DRBLI4).
Diese Aktoren sind dazu gedacht, Standard-Rollladenmotoren mit 230V zu schalten – also die Versorgungsspannung für die Fahrt nach oben oder unten einzuschalten und bei Erreichen der Endlage oder nach Ablauf einer Zeit wieder auszuschalten.
Für den Anschluss der Homematic IP Rollladenaktoren an Ihren Motor sind die Leiter für Phase (L), Neutralleiter (N) sowie separate Schaltleiter für die Fahrtrichtung (Auf und Ab) erforderlich.
Der Homematic IP Aktor unterbricht einfach die Stromzufuhr, wenn der Motor aufgrund seiner internen Endlagenerkennung stoppt oder wenn eine voreingestellte Zeit für eine Zwischenposition abgelaufen ist.
Für eine präzise Steuerung und insbesondere für die Nutzung von Zwischenpositionen (prozentuales Öffnen/Schließen) erfordert die Inbetriebnahme eines Homematic IP Rollladenaktors eine Kalibrierung.
Bei dieser Kalibrierung fährt der Aktor den Rollladen typischerweise einmal komplett hoch und einmal komplett herunter (wobei die Endlagenstopps durch den Motor erfolgen). Dabei misst der Homematic IP Aktor die benötigte Fahrzeit für den gesamten Hubweg.
Diese gemessene Fahrzeit wird dann vom Aktor genutzt, um bei Befehlen wie „Rollladen auf 50 %“ die nötige Motorlaufzeit zu berechnen.
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